Verbissenheit bis zum bitteren Ende

Normalerweise bin ich sehr schnell. Aber auch wenn es mal länger dauert – ich gebe mein Bestes, bis Sie das gewünschte Ergebnis haben.

In all den Jahren, in denen ich frei arbeite, kann ich mich an höchstens zwei oder drei Projekte erinnern, die ich nicht zu Ende gebracht habe – und wenn es das Letzte war, was ich für den Kunden gemacht hab. (Das allerdings ist schon vorgekommen.)

In meiner prägenden Phase als junger Texter habe ich unter anderem für Procter & Gamble gearbeitet. Da ging ein einziger TV-Spot schon mal gerne durch 42 Änderungsrunden. Heute bin ich älter und auch ein bisschen weiser: Ich erkenne jetzt eher den Zeitpunkt, wo man den Stecker ziehen und die Reset-Taste drücken sollte. Wenn es so lange dauert, etwas geradezuziehen, ist vermutlich von Anfang an der Wurm drin – dann sollte man einfach über Los gehen, ohne 4.000 Mark einzuziehen. Trotzdem – Copy-Entwicklung dauert so lange, wie sie dauert, und da bleib ich bei Ihnen.

Ich muss an dieser Stelle übrigens mal klarstellen, dass ich im Gegensatz zu einem populären Vorurteil unter Kreativen immer gerne für P&G gearbeitet habe. P&G kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Aber sie erwarten, dass man eine eigene Meinung hat und dafür kämpft. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, war die Zusammenarbeit doch immer von Respekt geprägt. Dafür bin ich noch heute dankbar.